„Sei nicht so empfindlich!“ - Diesen Satz kennen viele sensible Personen.
Das Wort stammt ursprünglich aus dem Lateinischen „sensibilis", dt.: was empfunden werden kann, empfindbar, der Empfindung fähig, mit Empfindung begabt“; in der heutigen Verwendung wird das Adjektiv als „empfindsam, feinfühlig, seelisch leicht beeinflußbar, reizempfindlich“ umschrieben (1).
Die amerikanische Psychologin Dr. Elaine Aron begann - aufgrund ihrer persönlichen Veranlagung - als Pionierin auf diesem Gebiet in den 90ziger Jahren zu forschen. Auf sie sind die Begriffe Highly Sensitive Person (HSP) und High Sensory-Processing-Sensitivity (HSPS) zurückzuführen. Sie fand heraus, dass ca. 15-20% der Bevölkerung in den USA das Persönlichkeitsmerkmal „hochsensibel“ aufweisen (2); diese These belegen neuere Untersuchungen, wobei sich der prozentuale Anteil auch weltweit - und bei Tieren! - wiederfinden lässt.
Wichtig ist, dass jeder Mensch sensibel gegenüber seiner Umwelt ist - nur ggfs. auf einer niedrigeren Schwelle.
Die Wissenschaft unterscheidet hier drei Kategorien auf dem Spektrum der „Empfindsamkeit“ (3):
Hochsensible Personen (Gruppe „Orchideen“) reagieren intensiver als niedrig-sensible Personen (Gruppe „Löwenzahn“) auf Ereignisse und ihre Umwelt. Dabei zeigen sich sowohl Vor- als auch Nachteile. Vorteile sind z. B. die erhöhte Empathie-Fähigkeit und die Verarbeitungstiefe, Nachteile hingegen die mögliche Überstimulation durch Reize und dementsprechend die Gefahr des erhöhten Stress-Levels.
Zu betonen ist, dass Hochsensibilität keine psychische Störung ist, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal, das u. a. eine biologische Grundlage hat. Hochsensible Personen nehmen Reize intensiver wahr. Das Gehirn arbeitet anders als das nicht hochsensibler Personen. Hochsensible Personen nehmen vermehrt Reize wahr und stufen diese vermehrt als relevant ein.
Selbsttests können ersten Aufschluss geben:
Hierbei beziehe ich mich u. a. auf folgende weiterführende Seite (internationale Forschung): https://sensitivityresearch.com/
Quellen:
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